Was ist leonardo conti (mediziner)?

Leonardo Conti war ein deutscher Mediziner und Politiker. Er wurde am 24. August 1900 in Graz, Österreich-Ungarn, geboren und starb am 6. Oktober 1945 in Nürnberg, Deutschland.

Conti studierte Medizin in Graz und promovierte dort 1925. Anschließend arbeitete er zunächst als Assistenzarzt in Graz und trat dann in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) ein. Aufgrund seiner politischen Aktivitäten wurde er 1933 aus dem Staatsdienst entlassen.

1936 wurde Conti zum Reichsärzteführer der NSDAP ernannt und übernahm die Leitung des Reichsgesundheitsamtes. In dieser Position förderte er die Umsetzung der nationalsozialistischen Rassenhygiene- und Eugenik-Politik, die zur Diskriminierung und Verfolgung von Menschen mit Behinderungen und "rassisch Unerwünschten" führte.

Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete Conti auch als Chef der Medizinischen Abteilung der Organisation Todt, die für den Bau von Befestigungen, Straßen und anderen militärischen Projekten zuständig war.

Nach dem Ende des Krieges wurde Conti von den Alliierten festgenommen und starb im Oktober 1945 in Nürnberg in Haft.

Leonardo Conti steht für die Verbindungen zwischen Medizin und nationalsozialistischer Ideologie sowie für seine aktive Rolle bei der Umsetzung diskriminierender und menschenverachtender Praktiken während des NS-Regimes.